PMG olé – ein Jubiläum im Schnee

Sonntag 12. Januar, 6:35 Uhr. Schon früh am Morgen herrscht auf dem Schulgelände des PMG Schmalkalden reges Treiben. 48 Schüler der 10. und 11. Klassen, begleitet von einigen Lehrern und Betreuern, stehen bereit, um sich mit ihrer Skiausrüstung und reichlich Gepäck zum alljährlichen alpinen Skilager auf den Weg ins italienische Ahrntal zu machen – und das zum 30. Mal. Den begeisterten Skifahrern und Snowboardern und denen, die es noch werden wollen, steht eine ereignisreiche und sportliche Woche bevor. Nach einer stimmungsvollen Busfahrt erreichen sie gegen 17 Uhr ihr Ziel: den Gisserhof. Ein Hotel, das schon lange fester Bestandteil des Skilagers ist. Gemeinsam wird der Bus ausgeräumt, Skiausrüstung ausgeliehen und pünktlich findet sich die Gruppe zum Abendessen ein. Mit dabei sind auch ehemalige Schüler des PMG, die mittlerweile als Betreuer mitfahren und ihre Liebe zu den Bergen in früheren Skilagern entdecken konnten. In diesem Jahr ebenfalls wieder dabei: der pensionierte Lehrer Sigmar Schuckay – einer derer, die sich 1994 erstmalig mit einigen Schülern in eine Woche voller Skiabenteuer stürzten. Nach dem Abendessen finden sich die Schüler zum ersten Mal in ihren Skigruppen zusammen, eingeteilt nach ihrem jeweiligen Können – angefangen bei absoluten Anfängern bis hin zu den erfahrensten Fahrern. Zum ersten Mal gibt es auch eine Snowboard-Gruppe, denn vier Schülerinnen der 10. Klasse wollen die Woche lieber auf nur einem Brett verbringen. Vorsätze und Ziele werden ausgetauscht und bereits früh an diesem Abend zieht es alle in ihre Betten – voller Vorfreude auf den ersten Skitag.

Eine nahezu perfekte SkiwocheVom Leuchten der Bergspitzen geweckt, beginnt für die Schüler und Lehrer ein ungewöhnlich schöner Montagmorgen, denn anstatt in der Schule zu sitzen, sitzen alle im Skilift auf dem Weg zur Skipiste. Schon im Bus herrscht unter den Skifahrern eine tolle Stimmung und gut gelaunt treffen sich alle Skigruppen oben auf dem Berg, bereit in den ersten Skitag zu starten. Gemeinsam werden die ersten Schwünge geübt und schnell sind die Fortschritte sichtbar: Viele Anfänger meistern bereits nach wenigen Stunden die erste blaue Piste, während fortgeschrittene Fahrer an ihrer Technik feilen und sogar auch in höhere Gruppen aufsteigen.

Gut gelaunt und mit einem Strahlen im Gesicht erlebten die Schüler ihren ersten Skitag umgeben von einem starken Teamgeist, der sich in ihren Erfolgen deutlich widerspiegelt. Denn wie der ehemalige Organisator Sigmar Schuckay, der diese Funktion an Stefanie Weidauer abtrat, es vorher schon auf den Punkt brachte: Das Miteinander, das sie in dieser Woche erleben, werde sie ständig bekräftigen und motivieren – auf und auch neben der Piste.

An den kommenden Skitagen zeigte sich das Wetter von seiner besten Seite: ideale Temperaturen, Sonnenschein und eine atemberaubende Bergkulisse. Jeden Tag verbesserten die Schüler ihre Ski- und Snowboardkünste enorm und so konnte am Donnerstag das gesamteSkilager zum ersten Mal gemeinsam auf der Mittelstation zu Mittag essen, nachdem auch die Ski- und Snowboardanfänger die Talabfahrt meisterten. Obwohl nicht alle Schüler die wunderschöne Zeit in den Bergen unverletzt überstanden, wird die Woche in Südtirol für alle zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Der Donnerstag bringt mit dem traditionellen Slalomrennen einen sportlichen Höhepunkt der Woche: Hier behaupten sich die Schüler in ihren Gruppen und auch die Betreuer gegeneinander, mit anschließender Siegerehrung und einem von den Schülern gestalteten Abend. Doch auch abseits der Piste kommt die Stimmung nicht zu kurz: Beim Après-Ski beweisen die Schüler, dass eine ausgelassene Atmosphäre auch ganz ohne Alkohol möglich ist. Am letzten Skitag wagen sich einige sogar auf die schwarze Piste – ein gewaltiger Erfolg, wenn man bedenkt, dass manche wenige Tage zuvor zum ersten Mal auf Skiern standen. Der letzte Abend gehört dem sogenannten Skigericht, denn auch alle Lehrer und Betreuer haben es sich zur Aufgabe gemacht, einen lustigen Abend mit anschließender Skitaufe zu bieten.Am 18. Januar treten alle gemeinsam die Heimreise an und auch nach 30 Jahren hat das alpine Skilager des PMG noch nicht seine Magie verloren. „Wir wollen, dass ihr am Ende der Woche die Ski nicht in die Ecke werft und sagt, ihr macht das nie wieder“, erklärte Sigmar Schuckay bereits am ersten Tag. Dieses Ziel scheint erreicht, denn als der Bus mit den Schülern und Lehrern am späten Nachmittag schließlich wieder auf das Gelände des PMG rollt, wünschen sich einige Schüler schon wieder zurück auf ihre Bretter in die Berge.

Emily Specht